Wackelnde Zähne, gereiztes Zahnfleisch, Blutgeschmack im Mund – der Zahnwechsel bei Kindern kann nervig, aber auch sehr aufregend sein. Lesen Sie hier, wie der Zahnwechsel abläuft und was Sie beachten müssen.
Ablauf
Der Zahnwechsel wird in mehrere Phasen eingeteilt. Er beginnt meist im Alter von sechs Jahren mit dem Durchbruch des ersten bleibenden Molaren (erster großer Backenzahn). Diese Zähne haben keine Milchzahnvorgänger und erweitern den Zahnbogen um jeweils einen weiteren Backenzahn. Danach wechseln die Schneidezähne. Es folgt eine Ruhephase, in der das Gebiss nun aus bleibenden Zähnen und Milchzähnen besteht. Erst im Alter von circa zehn Jahren wechseln auch alle weiteren Milchzähne. Der Zahnwechsel endet mit dem Durchbruch der zweiten bleibenden Molaren (Backenzähne) im Alter von circa zwölf Jahren (Weisheitszähne ausgenommen).
Einen schematischen Ablauf des Zahnwechsels finden Sie hier:
Circa 6 – 9 Jahre | Durchbruch des 1. bleibenden Molaren
Wechsel der mittleren und seitlichen Schneidezähne |
Circa 9 – 10 Jahre | Ruhephase
Gebiss besteht aus bleibenden Zähnen und Milchzähnen |
Circa 10 – 13 Jahre | Wechsel der Milchmolaren und der Milcheckzähne |
Das Wechselgebiss – häufig gestellte Fragen (FAQ)
Mein Kind ist noch viel jünger als sechs Jahre, hat aber schon einen Wackelzahn, ist das normal?
Wie oben erwähnt, beginnt der Zahnwechsel in der Regel im Alter von sechs Jahren. Dies ist ein Richtwert, von dem es aber immer wieder Abweichungen gibt. Ein Wackelzahn im Alter von vier bis fünf Jahren muss deshalb kein Grund zur Sorge sein. Trotzdem empfiehlt es sich, einen Kontrollbesuch bei Ihrem Zahnarzt/Ihrer Zahnärztin zu vereinbaren. Er oder sie kann beurteilen, ob dieser wirklich verfrüht eintritt oder ob der Zahn aus einem anderen Grund wackelt (Unfall, Prellung).
Warum fallen die Milchzähne ohne Wurzel aus?
Die bleibenden Zähne sind unter dem Milchzahn im Knochen angelegt. Wenn der Zahnwechsel beginnt, wächst der bleibende Zahn in Richtung Milchzahnwurzel und resorbiert diese langsam, sie wird also aufgelöst. Dadurch wird der Milchzahn irgendwann locker und fällt aus.
Was muss bei der Mundhygiene während des Zahnwechsels beachtet werden?
Mit dem Durchbruch des ersten bleibenden Backenzahns darf Ihr Kind die sogenannte „Erwachsenenzahncreme“ verwenden. Sie hat höheren Fluoridgehalt und ist ideal für die Pflege der bleibenden Zähne geeignet. Außerdem ist es im Wechselgebiss sehr wichtig, dass die Zähne besonders gründlich gereinigt werden. Ein Elternteil sollte nach dem Putzen immer noch einmal kontrollieren, ob alle Zähne sauber sind. Als Faustregel gilt, dass Kinder erst dann alleine Zähneputzen können, wenn sie die Schreibschrift beherrschen.
Sollte das Zahnfleisch gereizt oder schmerzhaft sein, können spezielle Cremes oder Sprays zur Beruhigung der Schleimhaut eingesetzt werden. Fragen Sie hierzu gerne unser Personal.
Muss mein Kind während des Zahnwechsels zum Zahnarzt?
Auch während des Zahnwechsels ist es wichtig, dass die Zähne Ihres Kindes regelmäßig von einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin kontrolliert werden. Gerade die ersten bleibenden Backenzähne sind sehr kariesgefährdet. Unser speziell geschultes Prophylaxe-Team zeigt Ihrem Kind außerdem, was es bei der Zahnpflege jetzt zu beachten gibt. Darüber hinaus wird während des Zahnwechsels auch entschieden, ob und wann eine kieferorthopädische Behandlung notwendig ist.
Darf ich den Wackelzahn selbst ziehen?
Gegen das Herumwackeln an einem Milchzahn spricht in der Regel nichts. Sie sollten aber keine größere Kraft aufwenden müssen. Geben Sie dem Zahn Zeit, bis er sich von selbst löst.
Was kann ich als Elternteil tun, um den Zahnwechsel für das Kind zu erleichtern?
Erklären Sie Ihrem Kind, warum gerade jetzt eine gründliche Mundhygiene wichtig ist. Schließlich müssen die neuen Zähne halten, bis man Opa oder Oma ist. Extratipp: Wenn das Zahnfleisch gereizt ist, können Sie ihrem Kind einen kalten Kamillentee zum Spülen geben, das beruhigt die Mundschleimhaut.
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