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Das orale Mikrobiom und seine Wechselwirkungen

In der medizinischen Welt gewinnt das Darmmikrobiom zunehmend an Bedeutung für die ganzheitliche Gesundheit. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass die Mundhöhle als erster Kontakt zum Magen-Darm-Trakt eine entscheidende Rolle spielt.

In diesem Beitrag zeigen wir auf, warum Bakterien im Mund Krankheitserreger abwehren und Zähne und Zahnfleisch vor Infektionen schützen.

Mikrobiom

 

Das zweitgrößte Mikrobiom

Nach dem Darm ist die Mundhöhle das zweitgrößte und am vielfältigsten besiedelte Mikrobiom in unserem Körper. Diese Tatsache rückt das orale Mikrobiom immer mehr in den Fokus der Forschung und medizinischen Praxis. Es geht nicht nur um die Rolle der Bakterien bei der Entstehung von Karies und Parodontalerkrankungen, sondern auch um weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesamtgesundheit.

Das orale Mikrobiom und systemische Erkrankungen

Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen Parodontalerkrankungen und der allgemeinen Gesundheit, was zu verstärkter Forschung über die Rolle des oralen Mikrobioms auf die systemische Gesundheit geführt hat. Eine gesunde Mundhöhle kann sich positiv auf das Darmmikrobiom und damit auf die allgemeine Gesundheit auswirken. Umgekehrt können krankmachende Bakterien im Mund systemische Erkrankungen wie Herzinfarkte, Diabetes und Atemwegserkrankungen begünstigen. Auch gibt es weniger bekannte Verbindungen zwischen einer ungesunden Mundflora und chronischen Krankheiten wie Atherosklerose, Lungenerkrankungen und Schwangerschaftskomplikationen, was die enge Verknüpfung zwischen Mund- und Gesamtgesundheit unterstreicht.

Wodurch wird das orale Mikrobiom gestört?

Das orale Mikrobiom wird durch moderne Ernährung, Alkohol, Tabak, bestimmte Medikamente sowie ein geschwächtes Immunsystem und hormonelle Ungleichgewichte gestört. Zuckerreiche Ernährung und Alkohol fördern schädliche Bakterien, während Tabakrauch die Mundflora schädigt und Parodontitis begünstigt. Medikamente wie Antibiotika und Kortison können das bakterielle Gleichgewicht zerstören, und Chlorhexidin kann nützliche Bakterien abtöten. Gründliche Mundhygiene ist entscheidend, um das Gleichgewicht der Mundflora zu erhalten.

Symptome eines geschwächten Mikrobioms

Die folgenden Symptome können auf ein gestörtes orales Mikrobiom hindeuten, sollten aber immer von einem Zahnarzt abgeklärt werden. Ein spezieller Test in der Zahnarztpraxis kann die genaue Bakterienzusammensetzung im Mund aufzeigen, was besonders bei Parodontitis oder vor Implantationen sinnvoll ist.

Zu den möglichen Anzeichen eines geschwächten oralen Mikrobioms gehören:

  • Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und Entzündungen des Zahnhalteapparats (Parodontitis)
  • Karies und Zahnwurzelentzündungen
  • Entzündungen und Brennen der Mundschleimhaut (z.B. Aphthen, orale Mukositis)
  • Pilzinfektionen der Mundschleimhaut (wie Candida albicans, Mundsoor)
  • Zungenbeläge und Mundgeruch

Was bringt die Mundflora ins Gleichgewicht?

Um die Mundflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sollten Sie zweimal täglich Ihre Zähne putzen und abends die Zahnzwischenräume reinigen, um schädliche Bakterien zu kontrollieren. Eine alkoholfreie Mundspüllösung kann unterstützend wirken, solange sie kein Antiseptikum enthält. Bakterien siedeln sich leicht auf der Zunge an; daher kann ein Zungenschaber helfen, Beläge zu entfernen. Alternativ kann kräftiges Kauen von rohem Gemüse oder Brotkrusten die Zunge reinigen. Eine jährliche professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt ist sinnvoll, um hartnäckige Beläge auch an schwer zugänglichen Stellen zu entfernen. Achten Sie auf eine zahngesunde Ernährung, vermeiden Sie gezuckerte Getränke, rauchen Sie nicht und reduzieren Sie den Alkoholkonsum.

Maßnahmen für ein gesundes orales Mikrobiom

Um ein gesundes orales Mikrobiom zu unterstützen, sollten Sie für ausreichend Speichelfluss sorgen, indem Sie genug trinken und Lebensmittel kräftig kauen. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke und nutzen Sie zuckerfreie Kaugummis oder Lutschbonbons als kleine Hilfsmittel zwischendurch. Auch das ayurvedische Ölziehen kann helfen, ungesunde Bakterien zu reduzieren und Mundgeruch zu bekämpfen. Kräutertees oder Extrakte aus Kamille, Pfefferminz, Salbei oder Ringelblume können ebenfalls eine gesunde Mundflora fördern. Das Gurgeln mit einer selbstgemachten Kochsalzlösung aus Meersalz und Wasser wirkt reinigend und antibakteriell auf die Mundschleimhaut.

Gesunde Zähne und starkes Zahnfleisch sind auf ein ausgewogenes orales Mikrobiom angewiesen. Schlechte Mundhygiene und ungesunde Ernährung können dieses Gleichgewicht leicht stören und schließlich zu Zahnverlust führen. Deshalb ist es umso wichtiger, regelmäßig die halbjährlichen Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrzunehmen. So können erste Anzeichen einer gestörten Mundflora frühzeitig erkannt und schwerwiegende Folgen vermieden werden. Vereinbaren Sie gleich hier Ihren nächsten Termin in unserer Praxis in Berlin-Mitte.

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