Wie ist das doch gleich mit Karies, Rezession und Furkation? Keine Panik, Sie müssen nicht alle Fachbegriffe während der Zahnbehandlung kennen. Wir von torhaus – IHRE ZAHNÄRZTE sind der Meinung: Eine gute Patientenbetreuung beinhaltet auch, dass eine verständliche Sprache gesprochen wird.
Wenn Sie trotzdem einige wichtige Vokabeln beherrschen möchten, dann lesen unseren heutigen Blogeintrag.
Vitalität und Perkussion
Es gibt zwei Tests, die der Zahnarzt/ die Zahnärztin fast immer verwendet, um den Gesundheitszustand eines Zahnes zu beurteilen. Die „Vipr“, oder Vitalitätsprüfung, gibt an, ob und wie ein Zahn auf einen Reiz (meistens Kälte) reagiert. Ein gesunder Zahn realisiert den Kältereiz („Vipr positiv“) ohne Schmerzen. Reagiert der Zahn nicht („Vipr negativ“), kann dies ein Hinweis auf einen abgestorbenen Nerv oder Entzündung sein. Umgekehrt verhält es sich bei der Perkussionsprüfung. „Perk. negativ“ bedeutet, dass der Zahn auf leichtes Klopfen nicht mit Schmerzen reagiert. Ist die Perkussionsprüfung positiv, ist der Zahn klopfempfindlich, was ein Hinweis auf eine Entzündung sein kann.
Rezession, Furkation, Abrasion
Unter Rezession versteht man den Zahnfleischrückgang an den Zähnen. Er wird am Zahnhals gemessen und in mehrere Grade eingeteilt. Zahnfleischrückgang kann ein Hinweis auf falsche Putztechnik und Parodontitis sein. Auch die Furkation wird am Zahnhals gemessen und gibt einen Hinweis auf den Schweregrad von Parodontitis. „Furkationsbeteiligung“ ist dabei der Ausdruck, der beschreibt, dass die Wurzelgabelung der Zähne mit einem Instrument tastbar ist. Abrasion beschreibt den Abrieb der Zähne und ist ein wichtiger diagnostischer Begriff, wenn es um die Diagnose von Knirschen (Bruxismus) geht.
Gingivitis, Parodontitis, Stomatitis
Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass die Endung „-itis“ in den meisten Fällen ein entzündliches Geschehen beschreibt. Gingivitis ist daher die Entzündung des Zahnfleischs (Gingiva), Parodontitis ist die Entzündung des Kieferknochens (Parodont) und Stomatitis die Entzündung der Mundschleimhaut (Stoma, griechisch: Mund). Die Stomatitis tritt häufig bei Trägern und Trägerinnen von Prothesen auf oder im Zusammenhang mit Medikamenteneinnahme. Sie kann, wie die Gingivitis, lokal gut behandelt werden. Die Parodontitis ist eine schwerwiegendere Erkrankung, die nur durch regelmäßige Professionelle Reinigung und ggf. chirurgischer Intervention oder Antibiotikagabe behandelt werden kann.
Wertigkeit
Wenn eine größere Zahnbehandlung mit Zahnersatz ansteht, wird der Behandler/ die Behandlerin die noch vorhandenen Zähne nach ihrer Wertigkeit einschätzen müssen. Die Wertigkeit ist einerseits wichtig, um zu entscheiden, welche Zähne als Pfeiler für Zahnersatz genutzt werden können. Auf der anderen Seite entscheidet die Wertigkeit auch darüber, ob und in welcher Höhe die Behandlungskosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Die Wertigkeit eines Zahns wird anhand verschiedener Faktoren beurteilt. Es werden Form, Zustand, Kippung, Lage, Lockerungsgrad und weitere Gesichtspunkte miteinbezogen. Die Wertigkeit ist von 1=beste Wertigkeit bis 3=eingeschränkte Wertigkeit für jeden Zahn einzeln zu ermitteln.
Mesial, distal, palatinal
Um die Orientierung im Mund nicht zu verlieren, benutzen Zahnärzte und Zahnärztinnen Begriffe wie „mesial“ (nach vorne hin), „distal“ (nach hinten hin), „palatinal“ (zum Gaumen hin) und „lingual“ (zur Zunge hin). Außerdem gibt es „incisial“ (zur Schneidekante), „okklusal“ (auf der Kaufläche), „bukkal“ (zur Wange hin) und „labial“ (zur Lippe hin). Diese Begriffe sind wichtig, wenn beispielsweise eine Karies entdeckt wurde, sie aber nicht am gleichen Tag behandelt werden kann. Die Assistenz notiert die Lage der Karies genau, zusammen mit der Nummer des Zahns im Zahnbogen (11-18, 21-28, 31-38, 41-48). So kann die Karies auch dann sicher wiedergefunden werden, wenn ein anderer Behandler/ eine andere Behandlerin die Füllungstherapie übernimmt.
Sie werden es gemerkt haben: Die Liste der zahnmedizinischen Fachbegriffe ist endlos. Gerade bei Beratungsgesprächen vor größeren Behandlungen ist es aber wichtig, dass Sie sich gut aufgeklärt fühlen und den Therapieprozess verstanden haben. Fragen Sie deshalb unbedingt nach, wenn Ihnen etwas nicht einleuchtet. Wir helfen Ihnen auch gerne weiter, wenn Sie einen Therapievorschlag bekommen haben, sich aber über einige Begriffe im Unklaren sind. Ist es vielleicht Zeit für eine „Null-eins“ (halbjährliche Kontrolluntersuchung)? Dann vereinbaren Sie gerne hier einen Termin in unserer Zahnarztpraxis in Berlin-Mitte. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!