Die häufigste Ursache für Zahnprobleme ist eine ungesunde Ernährung. Vor allem zucker- und säurehaltige Lebensmittel schaden unseren Zähnen. Doch auch einige Medikamente können Zahnprobleme verursachen.
Lesen Sie in unserem heutigen Blogartikel, welche Medikamente riskant sind und was Sie bei der Einnahme beachten müssen.
Braune Zähne nach Antibiotika
Tetrazykline sind eine Klasse von Antibiotika, die dafür bekannt sind, sich in den Zahnschmelz, dem Dentin und Zahnzement einzulagern. Diese Einlagerung ist irreversibel, das heißt, sie kann nicht rückgängig gemacht werden. Tetrazykline werden als sogenannte Breitbandantibiotika gegen viele bakterielle Entzündungen verwendet. Wichtig ist, dass die Einlagerung in den Zahn nur vor Abschluss des Zahnwachstums geschieht. Daher sollten Tetrazykline vor allem von Schwangeren, Stillenden und Kindern in der Wachstumsphase gemieden werden. Die Zahnverfärbungen treten an allen Zähnen fleckig auf, die Therapie richtet sich vornehmlich nach ästhetischen Gesichtspunkten.
Mundtrockenheit
Vor allem ältere Patienten und Patientinnen, die eine Reihe an unterschiedlichen Medikamenten einnehmen müssen, sind von Mundtrockenheit betroffen. Viele Präparate haben Xerostomie (Fachausdruck für Mundtrockenheit) als Nebenwirkung. Bekannt hierfür sind vor allem Psychopharmaka wie trizyklische Antidepressiva und Neuroleptika. Aber auch Blutdrucksenker können Xerostomie verursachen. Werden mehrere Medikamente eingenommen, können sich die Nebenwirkungen noch verstärken. Mundtrockenheit ist für die Betroffenen unangenehm, da die Schleimhäute brennen und auch das Essen erschwert sein kann. Für die Zähne ist Xerostomie deshalb schädlich, da der Speichel eine natürliche Reinigungs- und Desinfektionsfunktion im Mund übernimmt. Das Kariesrisiko steigt stark an, wenn nicht genug Speichel fließt. Außerdem werden durch den Speichel säurehaltige Lebensmittel und Getränke neutralisiert und die Zähne remineralisiert. Die Therapie richtet sich auf die symptomatische Behandlung durch Drops oder Sprays. Außerdem sollte mit dem Arzt/der Ärztin eine Medikamentenumstellung besprochen werden.
Nahrungsergänzung und Fluorose
Wird durch Nahrungsergänzungsmittel zu viel Fluorid zugeführt, kann es zu einer Schädigung der Zähne kommen. Die sogenannte Fluorose tritt bei Kindern auf, die neben der Zahncreme eine hohe Menge an Fluorid aufgenommen haben. Nur während der Zahnreifung wird das Fluorid übermäßig in den Zahn eingebaut. Die Zähne der betroffenen Kinder sind kreidig-weiß verfärbt und haben manchmal eine raue Oberfläche. Die Personen leiden nicht nur unter der ästhetischen Beeinträchtigung, sondern die Zähne sind auch anfälliger für Karies und Verfärbungen. Eine Fluorose kann nur lokal behandelt werden, indem die befallenen Zähne mit Kariesinfiltration oder Füllungen versorgt werden.
Osteoporose und Zähne
Gerade in den Wechseljahren spielt Osteoporose bei Frauen eine große Rolle. In schweren Fällen werden die Patienten und Patientinnen mit Bisphosphonaten behandelt. Diese Medikamente schaden nicht direkt den Zähnen, können aber schwere Komplikationen verursachen, wenn eine chirurgische Zahnbehandlung nötig ist. In solchen Fällen muss unbedingt mit dem Behandler/ der Behandlerin abgesprochen werden, welche Therapieform die geeignete ist.
Zahnfleischwucherungen
Einige Medikamente wie Antikonvulsiva (gegen Epilepsie), Immunsuppressiva und Calciumantagonisten (Blutdrucksenker) können Gingivahyperplasien verursachen. So werden Schleimhautwucherungen genannt, die das Zahnfleisch rund um den Zahn betreffen. Folge ist, dass das Zahnfleisch empfindlich ist und leicht blutet. Die Mundhygiene ist deutlich erschwert und es kommt zu einer erhöhten Bakterieneinlagerung, das Kariesrisiko steigt. Um die Hyperplasie zu behandeln, müssen in der Regel die Medikamente auf andere Wirkstoffe umgestellt werden. In ausgeprägten Fällen kann die Schleimhaut chirurgisch entfernt werden.
Zähne und Medikamente: was zu beachten ist
Die oben genannten Präparate sind nur Beispiele, wie Medikamente einen schädigenden Einfluss auf unsere Zähne haben können. Wichtig ist, dass Sie Ihrem behandelnden Zahnarzt oder Zahnärztin immer bescheid geben, wenn sich Ihre Medikamenteneinnahme geändert hat. Nur so kann eine richtige Diagnose gestellt und eine entsprechende Therapie geplant werden. Außerdem sollten Sie immer die vorgegebene Dosis einhalten und nicht eigenständig Medikamente an- oder absetzen. Informieren Sie außerdem den Zahnarzt/ die Zahnärztin, wenn eine Schwangerschaft vorliegt oder nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Nahrungsergänzungsmittel mit Fluorid sollten nicht ohne ärztliche Verschreibung eingenommen werden. In der Regel reicht die Zahncreme aus, um die Zähne mit ausreichend Fluorid zu versorgen.
Sie leiden unter Mundtrockenheit oder anderen medikamentenbedingten Nebenwirkungen? Sie haben verfärbte Zähne und wünschen eine Abklärung? Gerne beraten wir Sie über mögliche Therapien. Vereinbaren Sie einen Termin, das Team der Praxis Torhaus freut sich auf Sie.