Bläschen auf der Mundschleimhaut können verschiedene Ursachen haben und mitunter sehr schmerzhaft sein. Obwohl die Läsionen meist harmlos sind, kann ein Check beim Zahnarzt oder der Zahnärztin wichtig sein.
Warum das so ist, lesen Sie in unserem Blogeintrag.
Verletzung, Verbrennung, Druckstelle
Tritt ein Bläschen einzeln auf, kann es sich um eine Bissverletzung handeln. Vor allem an der Unterlippe liegen viele kleine Speicheldrüsen. Wenn die Ausführungsgänge der Drüsen beim Zusammenbeißen versehentlich verletzt werden, kann der Speichel nicht mehr abfließen und eine Blase entsteht. Gleiches gilt für Bläschen auf der Zunge. Obwohl die Bläschen lästig sind, ist meist keine Behandlung nötig, denn sie heilen in der Regel von allein ab. In seltenen Fällen muss ein Eröffnen der Blase erfolgen.
Am Gaumen bilden sich häufig Blasen als Folge einer leichten Verbrennung durch zu heißes Essen oder Trinken. Diese Bläschen sind häufig mit Wundwasser gefüllt und können mitunter sehr schmerzhaft sein. Kühlung kann schmerzlindernd wirken. Zusätzlich kann eine wundheilende Salbe vorsichtig mit einem Wattestäbchen aufgetragen werden.
Trägt der Patient oder Patientin eine Zahnprothese, kann es zu Druckstellen kommen. Diese kleinen Bläschen und Läsionen liegen meist auf dem Kieferkamm und sind beim Tragen der Prothese schmerzhaft. Erst durch das Einschleifen der Prothese kann die Ursache behoben werden und die Läsion abheilen.
Wurzelentzündung
Befindet sich das Bläschen in der Nähe der Zahnwurzeln auf dem Zahnfleisch, muss eine Wurzelentzündung ausgeschlossen werden. Die Blase ist dann meistens mit gelblicher Flüssigkeit („Pus“) gefüllt und entleert sich häufig von allein. Diese Bläschen, die auf eine Fistel zurückzuführen sind, sind meistens schmerzfrei, da durch die regelmäßige Eiterentleerung kein Druck entsteht. Trotzdem ist eine Behandlung sehr wichtig, da sich die Entzündung weiter ausbreiten und den Kieferknochen zerstören kann. Die Läsion heilt nicht ab, solange die Ursache- also die Wurzelentzündung- nicht behandelt wird. Die Therapie besteht in einer Wurzelkanalbehandlung oder gegebenenfalls Wurzelspitzenresektion. In manchen Fällen ist eine zusätzliche Gabe von Antibiotika sinnvoll.
Aphten
Einzelne oder mehrere Bläschen an ungewöhnlichen Stellen im Mund können Aphten sein. Diese Läsionen treten ohne erkennbare Ursache auf und sind mitunter mit heftigen Schmerzen verbunden. Über die Auslöser von Aphten konnten bisher keine genauen Forschungsergebnisse geliefert werden. Es spielen bestimmte Nahrungsmittel, chemische Inhaltsstoffe, Stress und genetische Faktoren eine Rolle. Auch können immer wiederkehrende Aphten ein Hinweis auf eine systemische Erkrankung sein. Neben dem Ausschluss einer Grunderkrankung beschränkt sich die Therapie meist auf die Linderung der Schmerzen. Betäubende Gels und Sprays sind in Apotheken erhältlich. Als Hausmittel haben sich Kamillen- oder Salbeitee bewährt.
Herpesinfektion
Sind die Aphten über den ganzen Mundraum verteilt, kann es sich um eine sogenannte Gingivostomatitis herpetica handeln. Diese wird durch einen Herpes-Virus ausgelöst. Davon betroffen sind meist Kinder, selten Erwachsene. Typischerweise treten die Bläschen in hoher Zahl auf und sind sehr schmerzhaft. Häufig wird die Infektion mit Fieber begleitet. Die Therapie besteht vor allem aus Schmerzlinderung. Neben lokalen Betäubungsmitteln in Cremes und Sprays kann die Gabe von Paracetamol oder Ibuprofen angezeigt sein, um neben den Schmerzen auch das Fieber zu senken. In ausgeprägten Fällen kommt eine zusätzliche Behandlung mit Aciclovir infrage, jedoch ist dieses antivirale Medikament bei Kindern nicht zugelassen.
Wie oben beschrieben, ist die genaue Abklärung der Ursache vor allem bei Bläschen wichtig, die immer wiederkehren oder nicht von allein abheilen. Außerdem kann mit dem Arzt oder Ärztin besprochen werden, welche Therapie zusätzlich nötig ist. Vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Zahnarztpraxis torhaus, wenn Sie eine Abklärung wünschen.