Das Zahnmark, auch bekannt als Pulpa, spielt eine zentrale Rolle in der Zahngesundheit. Obwohl es tief im Inneren des Zahns verborgen liegt, hat es entscheidenden Einfluss auf Schmerzempfinden, Ernährung und Schutzmechanismen des Zahns.
In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte über das Zahnmark, seine Funktionen, typische Erkrankungen und moderne Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist das Zahnmark?
Das Zahnmark (Pulpa) ist das weiche, gut durchblutete Gewebe im Inneren eines Zahns. Es befindet sich in der sogenannten Pulpenhöhle, die sich vom Zahnkronenbereich (Pulpakammer) bis in die Zahnwurzelkanäle erstreckt. Es besteht aus Bindegewebe, Blutgefäßen, Lymphgefäßen und Nervenfasern.
Hauptfunktionen des Zahnmarks
- Ernährung des Zahns
Über die Blutgefäße versorgt das Zahnmark den Zahn mit Nährstoffen, insbesondere während der Zahnentwicklung. - Sinneswahrnehmung
Die Nerven im Zahnmark ermöglichen das Empfinden von Temperatur, Druck und vor allem Schmerz. Dadurch wird der Zahn zu einem sensiblen Warnsystem. - Bildung von Dentin
Die Pulpa enthält sogenannte Odontoblasten – Zellen, die Dentin (Zahnbein) produzieren. Besonders bei Schäden oder Reizen bildet sich sogenanntes Reparaturdentin. - Immunabwehr
Im Falle bakterieller Eindringlinge übernimmt das Zahnmark auch eine Abwehrfunktion durch Immunzellen.
Was passiert, wenn das Zahnmark erkrankt?
Erkrankungen des Zahnmarks entstehen meist durch Karies, die tief in den Zahn vordringt, oder durch mechanische Traumata. Wird das Zahnmark entzündet, spricht man von einer Pulpitis. Diese kann sich in zwei Formen zeigen:
- Reversible Pulpitis – Vorübergehende Reizung, die bei rechtzeitiger Behandlung heilbar ist.
- Irreversible Pulpitis – Schwere, meist schmerzhafte Entzündung, bei der das Zahnmark abstirbt (Pulpanekrose).
Symptome einer Zahnmarkentzündung
- Plötzliche, stechende Zahnschmerzen
- Schmerzempfindlichkeit bei heiß oder kalt
- Druckschmerz beim Kauen
- Ausstrahlende Schmerzen im Kiefer oder Kopf
Behandlungsmöglichkeiten
Ist das Zahnmark irreversibel geschädigt oder bereits abgestorben, ist eine Wurzelkanalbehandlung notwendig. Dabei wird das erkrankte Gewebe aus dem Inneren des Zahns entfernt, die Wurzelkanäle gereinigt, desinfiziert und anschließend dicht verschlossen.
Dank moderner Technik (z. B. maschinelle Aufbereitung, OP-Mikroskop, thermoplastische Fülltechniken) sind diese Eingriffe heute schonend und mit hoher Erfolgsquote durchführbar.
Das Zahnmark ist ein faszinierendes und lebenswichtiges Gewebe. Es schützt, ernährt und warnt – ist es aber erst einmal erkrankt, bedarf es schnellem zahnärztlichen Handeln. Regelmäßige Kontrollen und eine gute Mundhygiene helfen dabei, Erkrankungen des Zahnmarks vorzubeugen.
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